NaturRanger Solothurn
Sensibilisieren & Lenken
Naturperlen
Verhaltensregeln
Sensibilisieren und Lenken
Präsenz mit Wirkung
Unsere NaturRanger sind keine Polizisten – sie sind Gastgeber im Lebensraum Natur.
Mit offenen Augen, Fachwissen und Gespür für Situationen sind sie dort unterwegs, wo Schutz und Nutzung aufeinandertreffen. In stark besuchten Gebieten wie der Verenaschlucht oder rund um die Biedermannsgrube schaffen sie Nähe zur Natur, ohne zu belehren. Ihre wichtigste Aufgabe: informieren, erklären, begeistern.
Ob im Gespräch mit Wandernden, beim Rückbau illegaler Feuerstellen oder mit einer spontanen Kurzführung – unsere Ranger wirken im Moment, vor Ort, im direkten Kontakt mit den Menschen. Sie beobachten, beantworten Fragen, schaffen Verständnis für ökologische Zusammenhänge und zeigen auf, warum Rücksicht und Respekt gegenüber der Natur so entscheidend sind.
Sie sind sichtbar, ansprechbar und gleichzeitig Teil des Waldes – als Brücke zwischen Mensch und Natur.
Entdeckungsreise
Wilde Schätze rund um Solothurn
Wer sich von der Stadt aus in Richtung Norden wendet, tritt ein in ein Mosaik aus Schluchten, Weihern, Waldlichtungen und verborgenen Rückzugsorten – eine Welt, in der die Natur das Tempo vorgibt. Die Umgebung von Solothurn birgt Naturperlen von seltener Vielfalt, jede mit ihrer eigenen Geschichte, ihren Besonderheiten und ihren Herausforderungen.
Verenaschlucht – das grüne Herz
Am Anfang steht die Verenaschlucht. Sanft schlängelt sich der Verenabach durch moosüberzogene Steine und steile Felsen, vorbei an der mystischen Einsiedelei St. Verena. Es riecht nach feuchtem Laub und stiller Vergangenheit. Hier lebt der Feuersalamander, verborgen im Dämmerlicht, während der Hirschzungenfarn sich an den schattigen Hängen festkrallt. Doch dieser Ort ist nicht nur Rückzugsraum für empfindliche Arten – er ist auch Erholungsort für über 200’000 Besucher jährlich. Ein Ort der Stille, der lernen muss, laut zu sagen: Bitte Rücksicht nehmen.
Martinsfluh – wo der Sturm Geschichten schreibt
Östlich davon beginnt die Martinsfluh – eine Gegend, in der der Sturm Burglind 2018 seine Spuren hinterlassen hat. Was damals als Zerstörung wirkte, hat heute Platz gemacht für neues Leben: Totholz, lichte Flächen, Verjüngung. Es knackt unter den Füssen, und wer genau hinschaut, sieht Spechte bei der Arbeit oder Pilze, die sich in liegendem Holz ausbreiten. Auch das ist Natur: stürmisch, kreativ, im Wandel.
Königsweiher bis Biedermannsgrube – ein Reich für Amphibien
Weiter Richtung Osten spannt sich ein Netz von Lebensräumen, das sich wie eine grüne Ader durch die Landschaft zieht. Alte Steinbrüche – Zettergrube, Rehhubel, Biedermannsgrube – sind heute stille Biotope. Hier zirpt der Laubfrosch, gleitet die Ringelnatter durchs Gras, und manchmal hallt ein Froschkonzert über den Königsweiher. Diese Orte sind empfindlich – und kostbar. Ihre Pflege verlangt Aufmerksamkeit, Geduld und Verständnis für das Unsichtbare.
Weiermatt und Bärenbach – Vielfalt im offenen Land
Südlich der Stadt entfaltet sich ein Mosaik aus Wiesen, Hecken und naturnahen Bachläufen. Der Bärenbach glitzert zwischen Ufergehölzen, Libellen tanzen im Sonnenlicht, und extensiv genutzte Flächen fördern das, was andernorts längst verschwunden ist: Vielfalt. Hier beginnt ökologisches Netzwerken – ganz ohne WLAN, dafür mit Lebensraumbrücken für Bergmolch und Königslibelle.
Stadtwald Biberist – der wilde Garten
Im Stadtwald von Biberist wird Erholung und Naturschutz vereint. Alte Bäume werfen lange Schatten, und im „Waldzimmer“ lauschen Schulklassen den Geschichten von Biotopbäumen, Totholzbewohnern und Waldrandstrategen. Ein öffentlicher Wald mit Tiefgang, ein waldpädagogisches Klassenzimmer ohne Wände – und mit umso mehr Wirkung.
Weissenstein und Balmberg – Krone des Juras
Hoch oben, wo sich der Jura in die Höhe schraubt, liegt der Weissenstein. Seine sonnigen Kalkhänge sind Lebensraum für seltene Pflanzen wie Enzian, Orchideen oder die silberne Distel. In felsigen Nischen ruht die Aspisviper, und der Blick reicht bis zu den Alpen. Der Balmberg, seine wilde Schwester, bietet strukturreiche Alpweiden, urige Wälder und Arten wie Waldkauz, Auerhuhn und die seltene Säbelschrecke – ein Ort, wo Natur und Tourismus miteinander im Gleichgewicht ringen.
Unser Wirkungsbereich
Hier sind wir aktiv
Unsere Verhaltensregeln
Mit Respekt unterwegs
Unsere NaturRanger sind nicht zum Ermahnen da, sondern zum Erklären. Doch die Natur braucht klare Spielregeln. Damit Tiere geschützt bleiben, Pflanzen weiter wachsen können und alle den Wald geniessen können, gilt: Respekt ist die beste Ausrüstung.
Auf den Wegen bleiben
Schützen Sie sensible Lebensräume, vermeiden Sie Trittschäden und Störungen. Viele Tiere ziehen sich bei wiederholtem Stress dauerhaft zurück.
Mit dem Bike auf offiziellen Routen
Bitte fahren Sie nur auf markierten Wegen. Das Erstellen von Schanzen, Trails oder Abkürzungen ist verboten – sie zerstören Lebensräume und gefährden Besucherinnen und Besucher. Unsere Ranger entfernen illegale Bauten regelmässig.
Abfall wieder mitnehmen
Was Sie mitbringen, gehört auch wieder zurück. Auch organische Abfälle stören das Gleichgewicht im Wald.
Tiere nur aus der Distanz beobachten
Wildtiere brauchen Rückzugsräume. Störungen – besonders in der Dämmerung – können Flucht, Stress oder Nestaufgabe auslösen.
Hunde an die Leine
Freilaufende Hunde stören Wildtiere, Bodenbrüter und Amphibien. In Schutzgebieten gilt ganzjährig Leinenpflicht.
Feuer nur an offiziellen Stellen
Feuer ist nur an ausgewiesenen Stellen erlaubt. Funkenflug oder Glutreste sind im Sommer eine grosse Gefahr.
Nichts mitnehmen – alles bleibt
Bitte lassen Sie Pflanzen, Pilze, Steine und Tiere unangetastet. Viele Arten sind geschützt, jede Entnahme verändert das Ökosystem.
Ruhe bewahren
Vermeiden Sie laute Musik, Drohnen oder nächtliche Aktivitäten. Viele Tiere sind nachtaktiv und auf Stille angewiesen.
Danke, dass Sie Teil einer respektvollen Besucherkultur sind.
Unsere Ranger freuen sich auf das Gespräch mit Ihnen – draussen, auf Augenhöhe.









